Land
Irland
Ort
Dublin
Zeitraum
Mai/2022
Beruf / Ausbildung / Studium
Auslandspraktikum Irland Jule Krebs
Ich habe die vier Wochen meines Praktikums in Irland verbracht. Genauer gesagt im kleinen Dörfchen Newcastle, welches 16 km entfernt von der Hauptstadt Dublin liegt. Es ist ein eher ruhiger Ort, mit etwa 3000 Einwohnern, einem kleinen Spar als Einkaufsmöglichkeit und Busse, die nur jede Stunde fahren.
Bereits am Flughafen von Dublin wurde ich herzlich von meiner Kontaktperson dort vor Ort empfangen. Wir haben noch bei einem Kaffee die letzten Fragen und wichtigsten Punkte geklärt, beispielsweise wie der erste Tag in der Firma ablaufen wird und wie man sich bei der Gastfamilie verhalten sollte. Dann fuhren wir gemeinsam nach Newcastle, was vom Flughafen in ungefähr 20 Minuten mit dem Auto zu erreichen ist. Meine Gastfamilie, die Gorevans, wartete schon auf mich und sie haben mich ebenfalls sehr freundlich empfangen. Meine Gastmutter Cathrine, hat mich sofort durch das Haus geführt, mir mein Zimmer gezeigt und mich den Familienmitgliedern vorgestellt. Im Anschluss konnte ich erst einmal ankommen und in Ruhe meine Sachen auspacken und mich mit allem vertraut machen und wir konnten uns bei einer kleinen Kaffeerunde in der Küche kennenlernen. Sie war eine ausgesprochen nette und fürsorgliche Gastmutter, die mich während meines ganzen Aufenthalts unterstützt hat. Außerdem dufte ich im Haus alles benutzen und alles machen, wozu ich Lust hatte. Auch die Kinder Sean, Stan und Ava waren mir gegenüber offen und wir konnten viel zusammen unternehmen.
Gemeinsame, unterhaltsame Abendessen, Filmabende oder Shoppingtouren haben es mir einfach gemacht, mich schnell in die Familie einzuleben und sorgten dafür, dass ich mich wohlgefühlt habe. Über die Wochen, hat man sich kaum noch fremd gefühlt, sondern eher als ein Teil der Familie. Ich habe Cathrine während meiner Zeit in Irland, im Haushalt unterstützt, bin mit ihr einkaufen gefahren, habe bei der Wäsche geholfen und auch mal mit den Kindern Hausaufgaben gemacht.
Da ich mich über Ostern in Irland aufgehalten habe, hatte ich an meinem zweiten Wochenende sogar 2 zusätzliche, freie Tage. Dieses lange Wochenende habe ich mit Freunden vom Erasmusprogramm in Dublin-City verbracht. Dort haben wir viel Sightseeing gemacht, waren in Pub’s, haben verschiedene Parks besucht und haben viel geshoppt. Das waren auch schöne Tage, die mir sehr viel Spaß gemacht haben.
Gearbeitet habe ich bei einem Unternehmen namens BNR limited. Das ist ein Großhändler für Werkzeug, welcher aber auch sein eigenes Werkzeug produziert und vertreibt. BNR hatte seinen Standort in einem Industriegebiet was etwa 2 km entfernt von Newcastle lag. Deshalb habe ich mich mit Cathrine darauf geeinigt, dass ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, solange sich das Wetter hält. Allerdings hatte ich auch die LeapCard, welche sehr hilfreich war, wenn ich doch mal den Bus nutzen musste. Auch dort wurde ich an meinem ersten Arbeitstag mit Vorfreude empfangen. Mein Ansprechpartner und gleichzeitig Betriebsleiter Vinny O’brien hat zu Beginn ein Einzelgespräch mit mir geführt. Er hat sich mir vorgestellt und hat mich ein wenig über die Abläufe, Grundsätze und Arbeiten in der Firma informiert. Anschließend wollte er ein bisschen über mich Erfahren und hat mich danach den anderen Kollegen vorgestellt, sowie mich durch das Gebäude geführt. Mein erster Arbeitstag verlief sehr ruhig. Ich durfte das System kennenlernen und schon kleine Aufgaben, wie Anträge erfassen, selbstständig bearbeiten. Nach und nach wurde mir immer mehr beigebracht. Beispielweise wie man Bestellungen bearbeitet und fertigstellt, ich konnte Kundengespräche führen, da ich im Empfangsbereich saß und konnte zum Vorteil der Firma auch geschäftliche Telefonate mit Lieferanten aus Deutschland führen. Die meiste Zeit meiner Arbeit bei BNR habe ich allerdings damit verbracht bei der Inventur zu unterstützen, da die gerade zu diesem Zeitpunkt stattfand und viel Aufwand mit sich brachte. Klar ist aber, was in Irland ein stressiger Arbeitstag war, ist in Deutschland wohl eher ein ganz normales Alltagsgeschäft. Und auch Pünktlichkeit oder regelmäßige Arbeitszeiten, sind dort eher nachrangig und basieren auf Vertrauen. Alle Kollegen, waren während meines gesamten Praktikums zuvorkommend und nett und haben die Arbeit für mich sehr angenehm gemacht.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Auslandspraktikum in Irland eine sehr schöne Erfahrung war und eine gute Chance sich persönlich weiterzuentwickeln. Ich konnte feststellen, dass die Iren ein herzliches, offenes und sehr entspanntes Volk sind. Man muss wirklich keine Angst haben, da man in allen Lebenslagen unterstützt wird und im Nachhinein kann man auf ein tolles, aufregendes und lehrreiches Erlebnis zurückblicken.